Allgemeine Geschäfts­bedingungen für Steuerberater (07/2024)

Die fol­gen­den „All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen" gel­ten für Ver­trä­ge zwi­schen der Steu­er­kanz­lei Ker­stin Wurz und ih­ren Auf­trag­ge­bern, so­weit nicht et­was an­de­res aus­drück­lich in Text­form ver­ein­bart oder ge­setz­lich zwin­gend vor­ge­schrie­ben ist.

1. Um­fang und Aus­füh­rung des Auf­trags

(1) Für den Um­fang der vom Steu­er­be­ra­ter zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen ist der er­teil­te Auf­trag maß­ge­bend. Der Auf­trag wird nach den Grund­sät­zen ord­nungs­ge­mä­ßer Be­rufs­aus­übung un­ter Be­ach­tung der ein­schlä­gi­gen be­rufs­recht­li­chen Nor­men und der Be­rufs­pflich­ten (vgl. St­BerG, BOStB) aus­ge­führt.

(2) Die Be­rück­sich­ti­gung aus­län­di­schen Rechts be­dar­f ei­ner aus­drück­li­chen Ver­ein­ba­rung in Text­form.

(3) Än­dert sich die Rechts­la­ge nach ab­schlie­ßen­der Er­le­di­gung ei­ner An­ge­le­gen­heit, so ist der Steu­er­be­ra­ter nicht ver­pflich­tet, den Auf­trag­ge­ber auf die Än­de­rung oder die sich da­raus er­ge­ben­den Fol­gen hin­zu­wei­sen.

(4) Die Prü­fung der Rich­tig­keit, Voll­stän­dig­keit und Ord­nungs­mä­ßig­keit der dem Steu­er­be­ra­ter über­ge­be­nen Un­ter­la­gen und Zah­len, ins­be­son­de­re der Buch­füh­rung und Bi­lanz, ge­hört nur zum Auf­trag, wenn dies in Text­form ver­ein­bart ist. Der Steu­er­be­ra­ter wird die vom Auf­trag­ge­ber ge­mach­ten An­ga­ben, ins­be­son­de­re Zah­len­an­ga­ben, als rich­tig zu Grun­de le­gen. So­weit er of­fen­sicht­li­che Un­rich­tig­kei­ten fest­stellt, wird er den Auf­trag­ge­ber dar­auf hin­wei­sen.

(5) Der Auf­trag stellt kei­ne Voll­macht für die Ver­tre­tung vor Be­hör­den, Ge­rich­ten und sons­ti­gen Stel­len dar. Die­se ist ge­son­dert zu er­tei­len. Ist we­gen der Ab­we­sen­heit des Auf­trag­ge­bers ei­ne Ab­stim­mung mit die­sem über die Ein­le­gung von Rechts­be­hel­fen oder Rechts­mit­tel nicht mög­lich, ist der Steu­er­be­ra­ter im Zwei­fel zu frist­wah­ren­den Hand­lun­gen be­rech­tigt.

2. Ver­schwie­gen­heits­pflicht

(1) Der Steu­er­be­ra­ter ist nach Maß­ga­be der Ge­set­ze ver­pflich­tet, über al­le Tat­sa­chen, die ihm im Zu­sam­men­hang mit der Aus­füh­rung des Auf­trags zur Kennt­nis ge­lan­gen, Still­schwei­gen zu be­wah­ren, es sei denn, der Auf­trag­ge­ber ent­bin­det ihn von die­ser Ver­pflich­tung. Die Ver­schwie­gen­heits­pflicht be­steht auch nach Be­en­di­gung des Ver­trags­ver­hält­nis­ses fort. Die Ver­schwie­gen­heits­pflicht be­steht im glei­chen Um­fang auch für die Mit­ar­bei­ter des Steu­er­be­ra­ters.

(2) Die Ver­schwie­gen­heits­pflicht be­steht nicht, so­weit die Of­fen­le­gung zur Wah­rung be­rech­tig­ter In­te­res­sen des Steu­er­be­ra­ters er­for­der­lich ist. Der Steu­er­be­ra­ter ist auch in­so­weit von der Ver­schwie­gen­heits­pflicht ent­bun­den, als er nach den Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen sei­ner Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung zur In­for­ma­tion und Mit­wir­kung ver­pflich­tet ist.

(3) Ge­setz­li­che Aus­künf­te- und Aus­sa­ge­ver­wei­ge­rungs­rech­te, u. a. nach § 102 AO, § 53 StPO und § 383 ZPO, blei­ben un­be­rührt.

(4) Der Steu­er­be­ra­ter ist von der Ver­schwie­gen­heits­pflicht ent­bun­den, so­weit dies zur Be­stel­lung ei­nes all­ge­mei­nen Ver­tre­ters (§ 69 St­BerG) oder zur Durch­füh­rung ei­nes Zer­ti­fi­zie­rungs­au­dits in der Kanz­lei des Steu­er­be­ra­ters er­for­der­lich ist und die in­so­weit tä­ti­gen Per­so­nen ih­rerseits über ih­re Ver­schwie­gen­heits­pflicht be­lehrt wor­den sind. Der Auf­trag­ge­ber er­klärt sich da­mit ein­ver­stan­den, dass durch den all­ge­mei­nen Ver­tre­ter oder den Zer­ti­fi­zie­rer/Au­di­tor Ein­sicht in sei­ne – vom Steu­er­be­ra­ter an­ge­leg­te und ge­führ­te – Hand­ak­te ge­nom­men wird.

3. Mit­wir­kung Drit­ter

Der Steu­er­be­ra­ter ist be­rech­tigt, zur Aus­füh­rung des Auf­trags Mit­ar­bei­ter und – un­ter den Vor­aus­set­zun­gen des § 62a St­BerG – auch ex­ter­ne Dienst­leis­ter (ins­be­son­de­re da­ten­ver­ar­bei­ten­de Un­ter­neh­men) her­an­zu­zie­hen. Die Be­tei­li­gung fach­kun­di­ger Drit­ter zur Man­dats­be­ar­bei­tung (z.­B. an­de­re Steu­er­be­ra­ter, Wirt­schafts­prü­fer, Rechts­an­wäl­te) be­dar­ft der Ein­wil­li­gung und des Auf­trags des Auf­trag­ge­bers. Der Steu­er­be­ra­ter ist nicht be­rech­tigt und nicht ver­pflich­tet, die­se Drit­ten oh­ne Auf­trag des Auf­trag­ge­bers hin­zu­zu­zie­hen.

4. Elek­tro­nische Kom­mu­ni­ka­tion, Da­ten­schutz

(1) Der Steu­er­be­ra­ter ist be­rech­tigt, per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten des Auf­trag­ge­bers im Rah­men der er­teil­ten Auf­trä­ge ma­schi­nell zu er­he­ben und in ei­ner au­to­ma­ti­sier­ten Da­tei zu ver­ar­bei­ten oder ei­nem Dienst­leis­tungs­rech­enz­en­trum zur wei­te­ren Auf­trags­da­ten­ver­ar­bei­tung zu über­tra­gen.

(2) Der Steu­er­be­ra­ter ist be­rech­tigt, in Er­fül­lung sei­ner Pflich­ten nach der DSGVO und dem Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz ei­nen Be­auf­trag­ten für den Da­ten­schutz zu be­stel­len. So­fern die­ser Be­auf­trag­te für den Da­ten­schutz nicht be­reits nach Ziff. 2 Abs. 1 Satz 3 der Ver­schwie­gen­heits­pflicht un­ter­liegt, hat der Steu­er­be­ra­ter da­für Sor­ge zu tra­gen, dass der Be­auf­trag­te für den Da­ten­schutz sich mit Auf­nah­me sei­ner Tä­tig­keit zur Wah­rung des Da­ten­ge­heim­nis­ses ver­pflich­tet.

(3) Der Auf­trag­ge­ber wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Ver­wen­dung elek­tro­nischer Kom­mu­ni­ka­tions­mit­tel (E-Mail etc.) mit Ri­si­ken für die Ver­trau­lich­keit der Kom­mu­ni­ka­tion ver­bun­den sein kann. Der Auf­trag­ge­ber stimmt der Nut­zung elek­tro­nischer Kom­mu­ni­ka­tions­mit­tel durch den Steu­er­be­ra­ter zu.

5. Män­gel­be­sei­tigung

(1) Bei et­wai­gen Män­geln ist dem Steu­er­be­ra­ter Ge­le­gen­heit zur Nach­bes­se­rung zu ge­ben.

(2) Of­fen­ba­re Un­rich­tig­kei­ten (z. B. Schreib­feh­ler, Rechen­feh­ler) kön­nen vom Steu­er­be­ra­ter je­der­zeit, auch Drit­ten ge­gen­über, be­rich­tigt wer­den. Sons­tige Män­gel darf der Steu­er­be­ra­ter Drit­ten ge­gen­über mit Ein­wil­li­gung des Auf­trag­ge­bers be­rich­tigen. Die Ein­wil­li­gung ist nicht er­for­der­lich, wenn be­rech­tig­te In­te­res­sen des Steu­er­be­ra­ters den In­te­res­sen des Auf­trag­ge­bers vor­ge­hen.

6. Haft­ung

(1) Die Haft­ung des Steu­er­be­ra­ters und sei­ner Er­fül­lungs­ge­hil­fen für ei­nen Scha­den, der aus ei­ner oder – bei ein­heit­li­cher Scha­dens­fol­ge – meh­re­ren Pflicht­ver­let­zun­gen an­läss­lich der Er­fül­lung ei­nes Auf­trags re­sul­tiert, wird auf 1.000.000,00 € (in Wor­ten: ei­ne Mil­li­on €) be­grenzt. Die Haft­ungs­be­gren­zung be­zieht sich al­lein auf Fahr­läs­sig­keit. Die Haft­ung für Vor­satz bleibt in­so­weit un­be­rührt. Von der Haft­ungs­be­gren­zung aus­ge­nom­men sind Haft­ungs­an­sprü­che für Schä­den aus der Ver­let­zung des Le­bens, des Kör­pers oder der Ge­sund­heit. Die Haft­ungs­be­gren­zung gilt für die ge­sam­te Tä­tig­keit des Steu­er­be­ra­ters für den Auf­trag­ge­ber, al­so ins­be­son­de­re auch für ei­ne Aus­wei­tung des Auf­trags­in­halts; ei­ner er­neu­ten Ver­ein­ba­rung der Haft­ungs­be­gren­zung be­dar­f es in­so­weit nicht. Die Haft­ungs­be­gren­zung gilt auch ge­gen­über Drit­ten, so­weit die­se in den Schutz­be­reich des Man­dats­ver­hält­nis­ses fal­len; § 334 BGB wird in­so­weit aus­drück­lich nicht ab­be­dun­gen. Ein­zel­ver­trag­li­che Haft­ungs­be­gren­zungs­ver­ein­ba­rung­en ge­hen die­ser Re­ge­lung vor, las­sen die Wirk­sam­keit die­ser Re­ge­lung je­doch – so­weit nicht aus­drück­lich an­ders ge­regelt – un­be­rührt.

(2) Die Haft­ungs­be­gren­zung gilt, wenn ent­spre­chend ho­her Ver­siche­rungs­schutz be­stan­den hat, rück­wir­kend von Be­ginn des Man­dats­ver­hält­nis­ses bzw. dem Zeit­punkt der Hö­her­ver­siche­rung an und er­streckt sich, wenn der Auf­trags­um­fang nach­träg­lich ge­än­dert oder er­wei­tert wird, auch auf die­se Fäl­le.

(3) Die Er­tei­lung münd­li­cher Aus­künf­te ge­hört nicht zu den ver­trag­li­chen Haupt­leis­tun­gen des Steu­er­be­ra­ters. Sie ber­gen die Ge­fahr ins­be­son­de­re ei­ner un­voll­stän­di­gen münd­li­chen Dar­le­gung des zu be­ur­tei­len­den Sach­ver­halts so­wie von Miss­ver­ständ­nis­sen zwi­schen Steu­er­be­ra­ter und Auf­trag­ge­ber. Des­halb wird ver­ein­bart, dass der Steu­er­be­ra­ter nur für in Text­form er­teil­te Aus­künf­te ein­zu­tre­ten hat und die Haft­ung für münd­li­che Aus­künf­te des Steu­er­be­ra­ters oder sei­ner Mit­ar­bei­ter aus­ge­schlos­sen ist.

(4) Scha­dens­er­satz­an­sprü­che des Auf­trag­ge­bers, mit Aus­nah­me sol­cher aus der Ver­let­zung des Le­bens, des Kör­pers oder der Ge­sund­heit, ver­jäh­ren 18 Mo­na­te ab Kennt­nis oder grob fahr­läs­si­ger Un­kennt­nis des Auf­trag­ge­bers von den An­sprü­chen, spä­tes­tens aber fünf Jah­re nach der An­spruch­ent­ste­hung. Maß­geb­lich ist die frü­her en­den­de Frist.

7. Pflich­ten des Auf­trag­ge­bers; un­ter­las­se­ne Mit­wir­kung und An­nah­me­ver­zug des Auf­trag­ge­bers

(1) Der Auf­trag­ge­ber ist zur Mit­wir­kung ver­pflich­tet, so­weit es zur ord­nungs­ge­mä­ßen Er­le­di­gung des Auf­trags er­for­der­lich ist. Ins­be­son­de­re hat er dem Steu­er­be­ra­ter un­auf­ge­for­dert al­le für die Aus­füh­rung des Auf­trags not­wen­di­gen Un­ter­la­gen voll­stän­dig und so recht­zei­tig zu über­ge­ben, dass dem Steu­er­be­ra­ter ei­ne an­ge­mes­sene Be­ar­bei­tungs­zeit zur Ver­fü­gung steht. Ent­spre­chen­des gilt für die Un­ter­rich­tung über al­le Vor­gän­ge und Um­stän­de, die für die Aus­füh­rung des Auf­trags von Be­deu­tung sein kön­nen. Der Auf­trag­ge­ber ist ver­pflich­tet, al­le Mit­tei­lun­gen des Steu­er­be­ra­ters zur Kennt­nis zu neh­men und bei Zwei­fels­fra­gen Rück­spra­che zu hal­ten.

(2) Der Auf­trag­ge­ber hat al­les zu un­ter­las­sen, was die Un­ab­hän­gig­keit des Steu­er­be­ra­ters oder sei­ner Er­fül­lungs­ge­hil­fen be­ein­träch­ti­gen könn­te.

(3) Der Auf­trag­ge­ber ver­pflich­tet sich, Ar­beits­er­geb­nis­se des Steu­er­be­ra­ters nur mit des­sen Ein­wil­li­gung wei­ter­zu­ge­ben, so­weit sich nicht be­reits aus dem Auf­trags­in­halt die Ein­wil­li­gung zur Wei­ter­ga­be an ei­nen be­stimm­ten Drit­ten er­gibt.

(4) Setzt der Steu­er­be­ra­ter beim Auf­trag­ge­ber Da­ten­ver­ar­bei­tungs­pro­gram­me ein, so ist der Auf­trag­ge­ber ver­pflich­tet, den Hin­wei­sen des Steu­er­be­ra­ters zur In­stal­la­tion und An­wen­dung der Pro­gram­me nach­zu­kom­men. Des Wei­te­ren ist der Auf­trag­ge­ber ver­pflich­tet, die Pro­gram­me nur in dem vom Steu­er­be­ra­ter vor­ge­schrie­be­nen Um­fang zu nut­zen, und er ist auch nur in dem Um­fang zur Nut­zung be­rech­tigt. Der Auf­trag­ge­ber darf die Pro­gram­me nicht ver­brei­ten. Der Steu­er­be­ra­ter bleibt In­ha­ber der Nut­zungs­rech­te. Der Auf­trag­ge­ber hat al­les zu un­ter­las­sen, was der Aus­übung der Nut­zungs­rech­te an den Pro­gram­men durch den Steu­er­be­ra­ter ent­gegen­steht.

(5) Un­ter­lässt der Auf­trag­ge­ber ei­ne ihm nach Ziff. 7 Abs. 1 bis 4 oder an­der­wei­tig ob­lie­gen­de Mit­wir­kung oder kommt er mit der An­nah­me der vom Steu­er­be­ra­ter an­ge­bo­te­nen Leis­tung in Ver­zug, so ist der Steu­er­be­ra­ter be­rech­tigt, den Ver­trag frist­los zu kün­di­gen. Un­be­rührt bleibt der An­spruch des Steu­er­be­ra­ters auf Er­satz der ihm durch den Ver­zug oder die un­ter­las­se­ne Mit­wir­kung des Auf­trag­ge­bers ent­stan­de­nen Mehr­auf­wen­dun­gen so­wie des ver­ur­sach­ten Scha­dens – und zwar auch dann, wenn der Steu­er­be­ra­ter von dem Kün­di­gungs­recht kei­nen Ge­brauch macht.

8. Ur­he­ber­rechts­schutz

Die Leis­tun­gen des Steu­er­be­ra­ters stel­len des­sen geis­tiges Ei­gen­tum dar. Sie sind ur­he­ber­recht­lich ge­schützt. Ei­ne Wei­ter­ga­be von Ar­beits­er­geb­nis­sen au­ßer­halb der be­stim­mungs­ge­mä­ßen Ver­wen­dung ist nur mit vor­he­ri­ger Zu­stim­mung des Steu­er­be­ra­ters in Text­form zu­läss­ig.

9. Ver­gü­tung, Rech­nungs­stel­lung, Vor­schuss und Auf­rech­nung

(1) Die Ver­gü­tung (Ge­büh­ren und Aus­la­gen­er­satz) des Steu­er­be­ra­ters für sei­ne Be­rufs­tä­tig­keit nach § 33 St­BerG be­misst sich nach der Steu­er­be­ra­ter­ver­gü­tungs­ver­ord­nung (StBVV). Ei­ne hö­he­re oder nied­ri­ge­re als die ge­setz­li­che Ver­gü­tung kann in Text­form ver­ein­bart wer­den. Die Ver­ein­ba­rung ei­ner nied­ri­ge­ren Ver­gü­tung ist nur in außer­ge­richt­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten zu­läss­ig. Sie muss in ei­nem an­ge­mes­se­nen Ver­hält­nis zu der Leis­tung, der Ver­ant­wor­tung und dem Haft­ungs­ri­siko des Steu­er­be­ra­ters ste­hen.

(2) Der Auf­trag­ge­ber ist mit ei­ner Rech­nungs­stel­lung des Steu­er­be­ra­ters in Text­form ein­ver­stan­den.

(3) Für Tä­tig­kei­ten, die in der StBVV kei­ne Re­ge­lung er­fah­ren (z. B. § 57 Abs. 3 Nrn. 2 und 3 St­BerG), gilt die ver­ein­bar­te Ver­gü­tung, an­dern­falls die für die­se Tä­tig­keit vor­ge­seh­ene ge­setz­li­che Ver­gü­tung, an­dern­falls die üb­li­che Ver­gü­tung (§§ 612 Abs. 2 und 632 Abs. 2 BGB).

(4) Ei­ne Auf­rech­nung ge­gen­über ei­nem Ver­gü­tungs­an­spruch des Steu­er­be­ra­ters ist nur mit un­be­strit­te­nen oder rechts­kräf­tig fest­ge­stell­ten For­de­run­gen zu­läss­ig. Et­wai­ge An­sprü­che des Auf­trag­ge­bers auf Rück­zah­lung ei­ner ge­zahl­ten Ver­gü­tung ver­jäh­ren 18 Mo­na­te nach Zu­gang der Rech­nung beim Auf­trag­ge­ber.

(5) Für be­reits ent­stan­de­ne und vor­aus­sicht­lich ent­ste­hen­de Ge­büh­ren und Aus­la­gen kann der Steu­er­be­ra­ter ei­nen Vor­schuss for­dern. Wird der ge­for­der­te Vor­schuss nicht ge­zahlt, kann der Steu­er­be­ra­ter nach vor­he­ri­ger An­kün­di­gung sei­ne wei­te­re Tä­tig­keit für den Auf­trag­ge­ber ein­stel­len, bis der Vor­schuss ein­geht. Der Steu­er­be­ra­ter ist ver­pflich­tet, sei­ne Ab­sicht, die Tä­tig­keit ein­zu­stel­len, dem Auf­trag­ge­ber recht­zei­tig be­kannt­zu­ge­ben, wenn dem Auf­trag­ge­ber Nach­tei­le aus ei­ner Ein­stel­lung der Tä­tig­keit er­wach­sen kön­nen. Für den Steu­er­be­ra­ter ist ei­ne Ver­rech­nung von Vor­schüs­sen mit al­len fäl­li­gen For­de­run­gen aus dem Auf­trags­ver­hält­nis mög­lich, un­ab­hän­gig da­von, für wel­che Tä­tig­keit der Vor­schuss ge­for­dert wur­de.

(6) Der Auf­trag­ge­ber kommt in Ver­zug, wenn er nicht in­ner­halb von 14 Ta­gen nach Rech­nungs­da­tum leis­tet.

10. Be­en­di­gung des Ver­trags

(1) Der Ver­trag en­det mit Er­fül­lung der ver­ein­bar­ten Leis­tun­gen, durch Ab­lauf der ver­ein­bar­ten Lauf­zeit oder durch Kün­di­gung. Der Ver­trag en­det nicht durch den Tod, durch den Ein­tritt der Ge­schäfts­un­fä­hig­keit des Auf­trag­ge­bers oder im Fal­le ei­ner Ge­sell­schaft durch de­ren Auf­lö­sung.

(2) Der Ver­trag kann – wenn und so­weit er ei­nen Dienst­ver­trag i. S. d. §§ 611, 675 BGB dar­stellt – von je­dem Ver­trags­part­ner au­ßer­or­dent­lich ge­kün­digt wer­den, es sei denn, es han­delt sich um ein Dienst­ver­hält­nis mit fes­ten Be­zü­gen, § 627 Abs. 1 BGB; die Kün­di­gung hat in Text­form zu er­fol­gen. So­weit im Ein­zel­fall hier­von ab­ge­wi­chen wer­den soll, be­dar­f es ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen Steu­er­be­ra­ter und Auf­trag­ge­ber.

(3) Mit Be­en­di­gung des Ver­trags hat der Auf­trag­ge­ber dem Steu­er­be­ra­ter die beim Auf­trag­ge­ber zur Aus­füh­rung des Auf­trags ein­ge­setz­ten Da­ten­ver­ar­bei­tungs­pro­gram­me ein­schließ­lich an­ge­fer­tig­ter Ko­pi­en so­wie sons­tig­e Pro­gramm­un­ter­la­gen un­ver­züg­lich her­aus­zu­ge­ben bzw. zu lö­schen.

(4) Nach Be­en­di­gung des Auf­trags­ver­hält­nis­ses sind die Un­ter­la­gen beim Steu­er­be­ra­ter ab­zu­ho­len.

(5) En­det der Auf­trag vor sei­ner voll­stän­di­gen Aus­füh­rung, so rich­tet sich der Ver­gü­tungs­an­spruch des Steu­er­be­ra­ters nach den ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen, ins­be­son­de­re § 12 Abs. 4 StBVV. So­weit im Ein­zel­fall hier­von ab­ge­wi­chen wer­den soll, be­dar­f es ei­ner ge­son­der­ten Ver­ein­ba­rung in Text­form.

11. Zu­rück­be­hal­tungs­recht in Be­zug auf Ar­beits­er­geb­nis­se und Un­ter­la­gen

(1) Der Steu­er­be­ra­ter kann von Un­ter­la­gen, die er an den Auf­trag­ge­ber zu­rück­gibt, Ab­schrif­ten oder Fo­to­ko­pien an­fer­ti­gen und zu­rück­be­hal­ten oder dies im We­ge der elek­tro­ni­schen Da­ten­ver­ar­bei­tung vor­neh­men.

(2) Der Steu­er­be­ra­ter kann die He­raus­ga­be der Do­ku­men­te ver­wei­gern, bis er we­gen sei­ner Ge­büh­ren und Aus­la­gen be­frie­digt ist (§ 66 Abs. 3 StBVV). Hin­sicht­lich der Ar­beits­er­geb­nis­se gilt ein ver­trag­li­ches Zu­rück­be­hal­tungs­recht als ver­ein­bart.

12. Ge­richts­stand, Er­fül­lungs­ort, In­for­ma­tion VSBG

(1) Für den Auf­trag, sei­ne Aus­füh­rung und sich hier­aus er­ge­ben­de An­sprü­che gilt aus­schließ­lich deut­sches Recht. Er­fül­lungs­ort und Ge­richts­stand ist, so­fern der Auf­trag­ge­ber Kauf­mann, ju­ris­tische Per­son des öf­fent­li­chen Rechts oder öf­fent­lich-recht­li­ches Son­der­ver­mö­gen ist, die be­ruf­liche Nie­der­las­sung des Steu­er­be­ra­ters. Dies gilt auch für den Fall, dass der Auf­trag­ge­ber nach Auf­trags­ertei­lung sei­nen Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halts­ort in das Aus­land ver­legt oder der Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­che Auf­ent­halts­ort im Zeit­punkt der Kla­ge­er­he­bung nicht be­kannt sind.

(2) Der Steu­er­be­ra­ter ist nicht be­reit, an ei­nem Streit­bei­le­gungs­ver­fah­ren vor ei­ner Ver­brau­cher­schlich­tungs­stel­le teil­zu­neh­men (§§ 36, 37 VSBG).

13. Wirk­sam­keit bei Teil­nich­tig­keit

Falls ein­zel­ne Be­stim­mun­gen die­ser Ge­schäfts­be­din­gun­gen un­wirk­sam sein oder wer­den soll­ten, wird die Wirk­sam­keit der üb­ri­gen Be­stim­mun­gen da­durch nicht be­rührt.